Innovative
und effiziente
Brennstoffe

Hochwertige Produkte aus Mineralöl,
verfeinert und veredelt

BAYERNOIL stellt für seine Anteilseigner eine breite Palette qualitativ hochwertiger Produkte her. Wörtlich kann „raffinieren“ mit verfeinern, veredeln übersetzt werden. Bis aus dem Rohstoff die ganze Palette der Mineralölprodukte gewonnen ist, durchläuft er einen mehrstufigen Prozess. Durch die langfristig verstärkte Berücksichtigung regenerativer Energien und zum Ausbau von Zukunftstechnologien wollen wir den Weg in eine grüne Zukunft ebnen.

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10,3 Millionen
Tonnen

Rohöl fließen jährlich insgesamt durch beide Betriebsteile. Das Rohöl wird dabei in den verschiedenen Anlagen in seine Bestandteile zerlegt und weiterverarbeitet.

Die komplexen Produktionsprozesse laufen rund um die Uhr und werden in einer automatisierten Messwarte in jedem Betriebsteil von qualifizierten Mitarbeitern gesteuert und überwacht. Alle Inhaltsstoffe des Rohöls sind kostbare Rohstoffe oder wichtige Energieträger bei der Produktion. Nichts geht verloren.

Zu den Flüssiggasen zählen hier insbesondere Propan/Propen und Butan/Buten. Flüssiggase sind bei Raumtemperatur gasförmig und müssen daher unter Druck gelagert werden. Propen wird beispielsweise in der chemischen Industrie zur Kunststofferzeugung benutzt (Polypropylen). Propan und Butan werden als Brenn- und Kraftstoffe eingesetzt.

Kraftstoff steht als Sammelbegriff für die Benzinsorten Super und SuperPlus, Flugtreibstoff (Jet), Diesel, sowie für Flüssiggaskraftstoffe.

Benzine

Die offizielle Bezeichnung für Benzin ist Ottokraftstoff. Benzine unterscheiden sich qualitativ voneinander in der Oktanzahl, welche die Klopffestigkeit des Benzins beschreibt: Superbenzin hat mindestens 95 und SuperPlus mindestens 98 Oktan. Die im Rohöl enthaltenen Kohlenwasserstoffe erreichen die erforderliche Klopffestigkeit nicht. Daher ist es erforderlich, diese Komponenten nach der Entschwefelung weiter zu veredeln. Die Hauptprozesse hierfür sind nach einer Entschwefelung das „Reformieren“ der Kohlenwasserstoffe sowie die „Isomerisierung“ für leichtere Kohlenwasserstoffe. In diesen beiden Prozessen wird die chemische Struktur der Kohlenwasserstoffe verändert, um eine höhere Klopffestigkeit zu erreichen.

Jet

Jet oder auch Kerosin ist die Bezeichnung für Flugturbinenkraftstoff. Hierbei handelt es sich um einen besonders engen „Fraktionierschnitt“ des Erdöls, d. h. es befinden sich vergleichsweise viele Moleküle der gleichen Sorte (Dichte) in dem Kraftstoff. Deshalb sind beim Jet/Kerosin wenig leichte und wenig schwere Bestandteile enthalten, was zur Folge hat, dass es nicht zu früh zündet und praktisch rückstandsfrei verbrennt. Zudem werden beim Flugturbinenkraftstoff besondere Anforderungen an das Kälteverhalten gestellt. Denn auch bei extrem niedrigen Temperaturen in großen Höhen muss der Kraftstoff fließfähig bleiben.

Diesel

Millionen PKW in Deutschland haben einen Dieselmotor. Hinzu kommen Busse, LKW, Zugmaschinen, Lokomotiven und viele Dieselmotoren in Landwirtschaft und Industrie. Diesel wird aus Komponenten gemischt, die in einem Bereich von 180 °C bis 340 °C sieden. Die durch Destillation gewonnenen Komponenten müssen entschwefelt werden, um schwefelfreien Diesel herstellen zu können. Neben dieser Umweltschutzanforderung muss zudem die Zündfähigkeit des Kraftstoffes gesichert werden. Gemessen wird dies mit der Cetanzahl, die über 52 liegen muss.

Bei diesen Ölen unterscheiden wir zwei Sorten:

Heizöl der Sorte extra leicht siedet zwischen 200 °C und 360 °C und kann als schwefelfreie und schwefelarme Ware ohne Vorwärmung in Öfen, Zentralheizungen und industriellen Feuerungsanlagen verbrannt werden.

Schweres Heizöl wird aus Komponenten erzeugt, die oberhalb von 380 °C sieden. Das bedeutet, es muss für Transport und Verwendung vorgewärmt werden. Zum Einsatz kommt es in Industrieanlagen und als Treibstoffkomponente der Hochseeschifffahrt. Bei BAYERNOIL werden mehrere Sorten Schweröl erzeugt, die sich jeweils im Schwefelgehalt und der Viskosität unterscheiden. Die Viskosität gibt dabei Auskunft über die Zähflüssigkeit des Öls.

Als Bitumen werden Rohölbestandteile bezeichnet, die auch in der Vakuumdestillation* nicht verdampfbar (destillierbar) sind. Es wird aus schweren, zähflüssigen asphaltbasischen Rohölen gewonnen.

Bitumen wird vor allem im Straßenbau, Wasserbau und von der Hochbauindustrie verwendet. Für den Straßenbau wird es in Mischanlagen mit einem Mineralstoffgemisch zu Asphalt vermischt bzw. mit Kunststoffkomponenten zu Polymerbitumen verarbeitet. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Herstellung von Emulsionen, die zunehmend für dünne Schichten bei der Erhaltung und Instandsetzung von Straßen zur Anwendung kommen.

Zudem ist Bitumen auch Ausgangsstoff zur Herstellung von Bitumenbahnen und Schutzanstrichen. Hierfür ist es hervorragend wegen seiner Wasser abstoßenden und korrosionsschützenden Eigenschaften sowie wegen seines guten Haftvermögens geeignet.

Erneuerbare Energien BAYERNOIL

Erneuerbare Energien

BAYERNOIL ist der größte Hersteller von Kraftstoffen in Bayern. Die etwa 10 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr, die 55 Megawatt Stromleistung und die ca. 300 000 Tonnen Erdgas pro Jahr – die wir in den beiden Raffinerien umsetzen – sind bisher fossilen Ursprungs.

Mit der Unterzeichnung des Klimaschutzplans 2050 durch die Bundesregierung auf Basis des Pariser Abkommens der EU sind die Weichen für eine Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie gestellt worden. Danach sollen bereits bis 2030 55% der Treibhausgase (u.a. CO2, Methan, usw.) gegenüber 1990 reduziert werden. Das muss zu massiven Anstrengungen führen, den Ausstoß an Kohlendioxid zu reduzieren.

In den vergangenen Jahren hat BAYERNOIL schon aktiv zur Minderung der Treibhausgase beigetragen und alle Vorgaben erfüllt. Bisher wurde das allerdings ausschließlich durch die Einsparung von Energie und durch den Zukauf und die Verblendung von Bio-Komponenten wie Ethanol, RME (Rapsmethylester) und hydriertem Pflanzenöl (HVO) sowie ETBE zu den Fertigprodukten erreicht. Die erhöhten zukünftigen Anforderungen aber werden nur durch die Beimischung von Bio-Komponenten nicht zu erfüllen sein.

BAYERNOIL plant klimaeffektive CO2-Reduktion durch den Einsatz von regenerativem Wasserstoff. Dazu haben wir uns mit starken Partnern wie Vattenfall und  Primus Energie GmbH unter dem Namen BayH2 zusammengetan: „Dekarbonisierung made in Bavaria“. Aus dem im Freistaat produzierten regenerativen Strom wird in der BAYERNOIL mittels Elektrolyse Wasserstoff erzeugt, der dann als Prozesswasserstoff in der Raffinerie eingesetzt wird bzw. an Tankstellen und Pipelines abgegeben wird. Daraus resultiert eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen der bayerischen Industrie. Bereits heute ist BAYERNOIL der größte Wasserstoffproduzent und Wasserstoffverbraucher in Bayern. Grüner Wasserstoff ersetzt sukzessive grauen Prozesswasserstoff aus Erdgas.

Die Elektrolyseanlage BayH2 ist von der Bundesregierung als wichtiges nationales Projekt zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie ausgewählt.

Hinsichtlich der den grünen Strom liefernden bayerischen Windkraftinitiative BayH2 finden Sie mehr unter bayh2.de.

Erneuerbare Energie BAYERNOIL

Bayernoil bearbeitet aktuell vier wegweisende Großprojekte:

  • BayH2: Der Bau eines 125 MW Elektrolyseurs am Standort Neustadt um einen Teil der aktuell fossilen Wasserstoffproduktion zu ersetzen und Wasserstoff über eine Tankstelle und Pipeline zur Verfügung zu stellen.
  • Bayosine: Die Pyrolyse von kommunalem Klärschlamm stellt ein nachhaltigeres sowie wirtschaftlicheres Konzept gegenüber der Monoverbrennung als gängiges Entsorgungskonzept dar. Die Nachhaltigkeit ergibt sich aus der Produktion grüner Energievektoren wie nachhaltiger Flugkraftstoffe, Biokraftstoffe 2ter Generation und grüner Brenngase. Bis zu ein Drittel des bayerischen Klärschlammaufkommens könnte zukünftig bei BAYERNOIL effizient und umweltschonend verarbeitet werden, darüber hinaus wird das im Klärschlamm enthaltene Phosphat zurückgewonnen. Unsere Kompetenz, neuste Technologie und die logistischen Vorteile der Raffineriestandorte sowie Synergien mit bestehenden Anlagen machen die Raffinerie zum idealen Platz für ein derartiges Projekt. Die Anlage soll am Standort Vohburg errichtet werden und stellt ein völlig neues Geschäftsmodell für BAYERNOIL dar.
  • Bayogen: Die Errichtung eines thermischen Vergasers für Rest und Abfallstoffe der Forst-, Papier-, Holz- und Abfallwirtschaft ist ein weiteres Standbein für die zukünftig grüne Wasserstoffversorgung der Raffinerie und von externen Abnehmern. Ein regionaler Standortvorteil in Bayern ist das große Aufkommen dieser biogenen Reststoffe und Abfallstoffe. Eine regionale und sektorangepasste Wasserstoffproduktion ist daher möglich und nötig – grüner Strom alleine wird den Wasserstoffbedarf nicht decken können. Mit Umsetzung dieses Projektes wird die aktuell fossile erdgasbasierte Wasserstoffproduktion am Standort Neustadt vollständig ersetzt.
  • BayC³: Unter dem Motto „Closing the Carbon Cycle“ und damit Eintritt in die Kreislaufwirtschaft, ist die Idee des Reyclings von Kunststoffabfällen bei BAYERNOIL entstanden. Über sogenanntes chemisches Recycling kann anderweitig nicht recyclingfähiger Kunststoff wieder in die Ausgangsstoffe der Kunststoffindustrie überführt werden. Die Produktion von qualitativ neuwertigem Kunststoff aus nachhaltigen statt fossilen Quellen wird so möglich. Ein wichtiger Schritt für die Umwelt, Effizienz und Nachhaltigkeit.
  • Neben den genannten Projekten ist Bayernoil Teil diverser Initiativen und Konsortien im Bereich der Erzeugung und Verteilung von erneuerbaren Energien, wie z.B HyPipe Bavaria, ein Konsortium zur Schaffung eines regionalen Wasserstoffnetzwerks im Großraum Ingolstadt.

 

Auf europäischer Ebene gibt es bereits eine Richtlinie für das Erneuerbare Energien Gesetz (RED II). Mit deren Hilfe soll die Treibhausgas-Minderungsquote von derzeit 6 % auf 22 % in Deutschland bis 2030 erhöht werden. Außerdem ist die Anrechenbarkeit von grünem Wasserstoff, also z. B. aus einer Elektrolyse mit grünem Strom, vorgesehen. Politisch noch umzusetzen sind darüber hinaus der Parallel-Einsatz von Bio-Komponenten in bestehenden fossilen Anlagen (CoProcessing) sowie von Wasserstoff aus biogenen Quellen.

Die Transformation

Aktuell werden Projekte im Bereich der erneuerbaren Energie entwickelt welche in einem ersten Schritt zur Defossilierung der Raffinerien und der fossilen Produktion beitragen. Diese neuen nachhaltigen Geschäftsbereiche werden weiter ausgebaut um zukünftig die fossilen Geschäftsbereiche zu ersetzen und Bayernoil zu dem Anbieter für regenerative und nachhaltige flüssige und gasförmige Energieträger in Bayern zu machen.

Am Beispiel von Wasserstoff: Bayernoil gehört zu den größten Erzeuger und Verbrauchern von (fossilem) Wasserstoff in Deutschland.Mit der Implementierung von Projekten zur Produktion von grünem Wasserstoff kann die fossile Wasserstofferzeugung reduziert und schließlich abgestellt werden. Sowohl die Produktion als auch die fossilen Produkte haben damit einen verringerten CO2-Fußabdruck. Mit dem erwarteten nachfragebedingten Rückgang der fossilen Produktion sinkt der Bedarf an Wasserstoff für die Prozesse der Raffinerien und der produzierte grüne Wasserstoff steht damit dem sich etablierenden Markt mehr und mehr zur Verfügung.